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Nahrungsmittelallergien /-unverträglichkeiten

Bei Nahrungsmittelallergien denkt man zuerst an Kribbeln in Mund und Rachenraum, an Schwellungen der Schleimhaut bis hin zu Atemnot und an typische Symptome wie Übelkeit, Darmkrämpfe, Durchfall und Hautausschläge. Erst seit es neue Untersuchungsverfahren gibt, um auch versteckte Allergien aufzudecken, weiß man aber, dass auch völlig andere Probleme eine allergische Ursache haben können.
In der Naturheilkunde hat man beispielsweise schon lange die Erfahrung gemacht, dass mentale und seelische Störungen wie Müdigkeit oder Antriebsschwäche ebenso wie Verhaltens- und Lernstörungen bei Kindern auf eine Nahrungsmittelallergie hindeuten können. Der körperliche, geistige und seelische Zustand kann starken Schwankungen unterworfen sein - je nachdem, wann und wie oft die Betroffenen mit den unverträglichen Nahrungsmitteln in Kontakt kommen.
Oder sind Sie auch einer jener scheinbar hoffnungslosen Fälle, bei denen Diäten stets erfolglos verlaufen? Möglicherweise ist eine versteckte Lebensmittelallergie die Wurzel des Übels: Sie kann nämlich eine Reizung der Magenschleimhaut verursachen und dadurch richtiggehende Heißhungergefühle auslösen. Auch über andere Mechanismen (Ausschüttung von TNF-alpha, siehe unten) wird die Gewichtszunahme begünstigt bzw. das Abnehmen verhindert.
Selbstverständlich muß nicht jedes erwähnte Symptom mit einer Nahrungsmittelallergie in Zusammenhang stehen. Aber immerhin gibt es heute die Möglichkeit solche Allergien festzustellen. Das war nicht immer so.
Die älteren Allergietests an der Haut reagierten häufig nicht, Auslass- oder Rotationsdiäten waren schwierig oder nur in einer Klinik mit Diätküche durchzuführen und vor allem sehr zeitaufwendig. Kurzum es war bis vor wenigen Jahren mühsam bis unmöglich eine nicht offensichtliche Nahrungsmittelallergie tatsächlich nachzuweisen. Die ersten Blutuntersuchungen auf allergieauslösende IgE-Antikörper verbesserten die Situation, später kamen Meßmöglichkeiten für IgG-Antikörper dazu und seit einigen Jahren hat auch der Lymphozyten-Transformations-Test den Wechsel vom universitären Forschungslabor in die Praxis geschafft.
So aufwendig diese Untersuchungen im Einzelfall auch sind: Die Konsequenz eines positiven Test ist zunächst um so einfacher. Durch schlichtes Meiden der betroffenen Nahrungsmittel bessern sich innerhalb von wenigen Wochen, teilweise innerhalb von Tagen die entsprechenden Symptome. Daneben existieren dann naturheilkundliche Behandlungsansätze, die oft mittel- bis langfristig die Wurzel des Ganzen, also die Fehlsteuerung des Immunsystems beeinflussen können.

Symptome

Sofortreaktionen

Geschwollene Lippen und ein geschwollenes Gesicht Ein prickelndes Gefühl in der Mundhöhle und auf den Lippen Erbrechen, Magenkrämpfe, Durchfall, plötzlich rinnende Nase, Hautausschläge, Verengung der Bronchien, allergischer Schock.

Verzögerte Reaktionen (versteckte Allergien)

Stimmungsschwankungen, Aggressivität, Weinerlichkeit, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit nach Mahlzeiten oder auch ständig, Antriebsschwäche bis hin zur Depression, Gewichtszunahme bzw. hartnäckiges Übergewicht, Migräne, rheumatische Erkrankungen, Neurodermitis.

Kinder

Kinder fallen häufig durch ständiges Nasenreiben auf (Allergiker-Gruß). Sie haben oftmals Augenringe, plötzlich knallrote Ohren und/oder glühende Wangen.
In einigen Fällen haben sich übrigens auch Hyperaktivitäts-Syndrome nach dem Meiden unverträglicher Nahrungsmittel gebessert.

Allergietypen

Nahrungsmittelallergien können allein schon deshalb so vielschichtige Symptome verursachen, weil ganz verschiedene immunologische Mechanismen dahinterstehen.

Typ I, Sofortreaktion

Vermittelt durch Antikörper vom Typ IgE gegen bestimmte Nahrungsmittel. Die Typ I- Allergie läuft in zwei Phasen ab.
Phase 1: Sofortreaktion innerhalb von Sekunden bis Minuten durch die Ausschüttung von Gewebehormonen.
Phase 2: Nach drei bis maximal 24 Stunden kommt es zur entzündlichen Spätreaktion. IgE-Antikörper lassen sich im Blut messen oder teilweise auch durch Hauttests nachweisen. Typ I Reaktionen sind aber meist gut zuzuordnen, dassdie Beschwerden immer im direkten zeitlichen Zusammenhang mit dem Nahrungsmittelkontakt auftreten und auch nur relativ kurz andauern.

Typ III, Immunkomplexreaktion

Auslöser sind lösliche Komplexe aus IgG4-Antikörpern und den Nahrungsmittel-Allergenen. Die IgG4 Antikörper markieren die Nahrungsmittelallergene als körperfremd, ein Vorgang, der so auch bei Viren, Bakterien und anderen eingedrungenen Schadstoffen abläuft. Diese Antigen-Antikörper-Komplexe gehen zunächst in Blut- oder Lymphe gelöst auf Wanderschaft, lagern sich jedoch später im Gewebe ab und lösen eine lokale Entzündungsreaktion aus.
Neutrophile weiße Blutkörperchen setzen bei Kontakt mit den Immunkomplexen nämlich agressive Enzyme (Proteasen) und Sauerstoffradikale frei, um den jeweiligen Eindringling zu zerstören. Was bei Viren nach deren Beseitigung endet, läuft bei Nahrungsmittelallergien standig weiter so ab und endet erst, wenn die entsprechenden Nahrungsmittel weggelassen werden. Durch die ständige Freisetzung dieser zerstörerischen Stoffe kommt es zu Gewebeschäden und chronischen Entzündungen.
In diesem Zusammenhang werden auch große Mengen an TNF-alpha ausgeschüttet. TNF-alpha ist ein Überträgerstoff (Mediator), der einerseits an Entzündungsprozessen beteiligt ist, andererseits aber bei entarteten Zellen die Energieversorgung blockiert und sie dadurch zum Absterben bringt (deshalb Tumor-Nekrose-Faktor = TNF). Konkret wird die Aufnahme von Blutzucker in diese Zellen verhindert und zwar dadurch, das TNF-alpha die Insulinrezeptoren blockiert. Wenn dies - wie bei übermäßiger TNF-alpha Freisetzung als Folge von Nahrungsmittelallergien - überall im Körper passiert, entwickelt sich eine sogenannte Insulinresistenz. Dadurch ensteht eine Neigung zur Gewichtszunahme und letztlich das schon oben erwähnte, hartnäckige Übergewicht.
Alle durch diese Art von Immunreaktion bedingten Beschwerden entstehen also erst einige Zeit nach dem Nahrungsmittelkontakt, beginnen langsam und klingen auch nur langsam wieder ab.
IgG4-Antikörper bzw. Komplexe kann man im Blut messen.

Typ IV, Spätreaktion durch T-Lymphozyten

Bei Reaktionen dieses Typs werden keine Antikörper gebildet. Maßgebend sind hier nahrungsmittelspezifische T-Lymphozyten, die nach Kontakt mit einem Allergen aktiviert werden und in Zusammenarbeit mit anderen Immunzellen (Granulozyten) lokale Entzündungsreaktionen hervorrufen.
Diese Form der allergische Reaktion ist gleichzeitig die am langsamsten ablaufende. Einen Zusammenhang zwischen dem betreffenden Nahrungsmittel und den dadurch ausgelösten Symptomen ist durch die tagelange Verzögerung nicht mehr offensichtlich.
Der Nachweis einer Typ IV - Allergie ist erst seit einigen Jahren möglich und erfolgt mittels Lymphozyten-Transformations-Test (LTT-Test). Bei diesem Verfahren werden die aus dem Patientenblut isolierten, lebenden Lymphozyten bis zu 6 Tage mit dem fraglichen Allergen in Kontakt gebracht, wobei die allergieauslösenden spezifischen T-Gedächtniszellen aktiviert werden. Nachgewiesen wird dann die Vermehrung dieser Immunzellen.

Pseudoallergien auf Lebensmittel-Zusatzstoffe

dass hinter allergieverdächtigen Symptomen unter Umständen auch sogenannte "Pseudoallergien" stecken können, macht die Sache noch komplizierter. Denn Pseudoallergien sehen - wie der Name schon sagt - allergischen Reaktionen zum Verwechseln ähnlich.
Eine echte Lebensmittelallergie wird fast immer durch Eiweißverbindungen ausgelöst, es kommt neben den typischen allergischen Reaktionen auch zur Bildung von Antikörpern oder es sind zumindest Immunzellen beteiligt. Zusatzstoffe sind keine Eiweiße, sie lösen deshalb sogenannte "Pseudoallergien" aus. Dabei kommt es zwar - wie bei "echten" Allergien - zur Ausschüttung verschiedener Entzündungsstoffe, aber nicht zur Bildung von Antikörpern oder anderen Immunreaktionen.
Rund 2 Millionen Betroffene in Deutschland reagieren auf bestimmte Farbstoffe, Konservierungsstoffe oder den Geschmacksverstärker Glutamat "pseudoallergisch" und müssen deshalb die Zutatenlisten besonders sorgfältig lesen. Sie sollten auch die E-Nummer und die verschiedenen chemischen Bezeichnungen für den jeweiligen Stoff kennen. Bei einer Pseudoallergie findet man trotz eingehender Suche weder bei den üblichen Hauttests noch bei den schon genannten Laboruntersuchungen eine allergiespezifische Immunreaktion. Der Nachweis gelingt nur mit speziellen und aufwendigen Testverfahren, bei denen die Ausschüttung der Entzündungsstoffe aus lebenden Blutzellen nach Kontakt mit dem entsprechenden Zusatzstoff direkt gemessen wird.

 

Ursachen von Nahrungsmittelallergien

Die Ursachen von Allergien sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt. Hier einige Stichworte, die insbesondere die naturheilkundlichen Erfahrungen berücksichtigen

  • Genetische Ursachen
  • Vermehrte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut (Leaky-Gut)
  • Verdauungsschwäche
  • Zu früher Kontakt mit Fremdeiweiß
  • Reduktion der natürlichen Darmflora
  • Darmpilzbefall
  • Verminderung der sIgA-Synthese
  • Umweltgifte
  • Schwermetalle
  • Dentalwerkstoff-Unverträglichkeiten

Einige der genannten Punkte lassen sich beeinflussen oder sind Grundlage naturheilkundlicher Behandlungsansätze.

Allergietests

Typ-I-Reaktionen vom Soforttyp kann man mit Hauttests untersuchen (z.B. Pricktest).

Genauer und weniger belastend sind Untersuchungen im Blut. Sowohl bei den Sofortreaktionen (Typ I) als auch bei den verzögerten Reaktion vom Typ III lassen sich die beteiligten Antikörper direkt im Blut nachweisen .

Auch pseudoallergische Reaktionen auf Lebensmittel-.Zusatzstoffe kann man heute mit aufwendigen Methoden durch Laboruntersuchungen im Blut nachweisen .

Massentestes auf IgG Antikörper (mit teilweise über 300 Einzelallergene), wie sie von manchen Labors direkt oder über Apotheken u.ä. angeboten werden, sind kritisch zu betrachten. Einerseits werden 98% aller klinisch relevanten Typ III-Allergien von nur 60 verschiedenen Nahrungsmitteln verursacht, d.h. alle anderen (echten) Reaktionen sind Raritäten. Andererseits ist ein Ergebnis mit vielen positiven Testungen u.U. nicht durch Allergien bedingt, sondern durch eine gestörte Barrierefunktion der Darmschleimhaut (sie wird sozusagen "undicht"). Die dann im Blutkreislauf auftauchenden, großen Nahrungsmittelmoleküle lösen auch ohne "echte" Allergie die Bildung einer Vielzahl von IgG-Antikörpern aus. Hier muß man nicht die vielen, "postiv" gestesten Nahrungsmittel weglassen, sondern die Darmschleimhaut behandeln. Dazu kommt noch, dass durch diese IgG-Massentests die Typ I und Typ IV -Allergien überhaupt nicht erfaßt werden.