Praxis
Dr. med. Martha Ritzmann-Widderich - Arno Widderich - Rottweil
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Naturheilkunde | |
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Heilfasten | |
Orthomolekulare Medizin |
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Unsere moderne Medizin hat zu einer weitgehenden Spezialisierung geführt. Dies birgt die Gefahr, den kranken Menschen in seiner Gesamtheit aus den Augen zu verlieren und nur das vorherrschende Symptom in den Vordergrund der Aufmerksamkeit zu stellen.
Das Anliegen naturheilkundlicher
Behandlungsverfahren ist es, nicht nur Symptome zu behandeln, sondern alle
Faktoren zu berücksichtigen, die an der Entstehung akuter und chronischer
Erkrankungen beteiligt sein können.
Dazu gehören die Ernährungsgewohnheiten, die gesamte Lebensweise des Patienten,
seine Lebenseinstellung und seine Konstitution, das heißt seine angeborene
Veranlagung für bestimmte Erkrankungen. Ebenso müssen häufig Faktoren wie
die Partnerschaft, das berufliche und gesellschaftliche Umfeld oder auch die
Ausschaltung schädigender Faktoren, seien sie seelischer oder körperlicher
Natur, in Betracht gezogen werden.
Die meisten Krankheiten haben unter diesem Blickwinkel nicht nur eine einzige
Ursache, sondern sind durch eine Vielzahl von Faktoren bedingt und dementsprechend
zu behandeln. In der Naturheilkunde wird also oft nicht (nur) die Krankheit
als solche therapiert, sondern der Mensch in seiner Ganzheit. In diesem Sinn
ist auch der heute häufig benutzte Begriff der „Ganzheitsmedizin" oder der
„Einheit von Körper, Geist und Seele" zu verstehen.
Eine heute gebräuchliche Definition des Begriffs Naturheilverfahren lautet:
„Naturheilverfahren umfassen im Rahmen der Gesamtmedizin die Anregung der körpereigenen Ordnungs- und Heilkräfte durch Anwendung nebenwirkungsarmer oder nebenwirkungsfreier natürlicher Heilmittel oder Heilreize".
Naturheilverfahren im engeren Sinn sind:
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Ordnungstherapie - richtige Lebensweise und Lebensgestaltung |
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Ernährungstherapie |
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Wasserheilkunde und äußere Anwendungen |
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Manuelle Verfahren (Chirotherapie) - Behandlungen mit den Händen |
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Bewegungstherapie |
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Pflanzenheilkunde |
Naturheilkunde ist in
diesem Sinne Regulationstherapie, das heißt, sie versucht das „Regelsystem
Mensch" durch Anwendung von Heilmitteln und Heilreizen wieder in die Lage
zu versetzen, selbst mit Krankheiten fertig zu werden. Dies setzt voraus,
daß der Körper noch ansprechbar für solche Behandlungsreize ist, was
aber meist der Fall ist. Ausnahmen betreffen z.B. schwere Erschöpfungszustände,
Endstadien konsumierender (auszehrender) Erkrankungen oder bestimmte medikamentöse
Behandlungen.
Die moderne Erweiterung der Naturheilverfahren nennt sich Regulationsmedizin.
Die Regulationsmedizin geht davon aus, daß nicht ein Organ allein erkrankt,
sondern der ganze Organismus dabei mitbetroffen ist. Die Regulationsmedizin
wirkt indirekt durch die Anregung, Aktivierung und Unterstützung körpereiger
Selbstheilungskräfte, die hier als Regulationsvorgänge verstanden werden.
Zur Anwendung kommen hier nicht nur die klassischen Naturheilverfahren, sondern
auch anderere bewährte traditionelle Methoden (wie z.B. die Akupunktur)
neben modernen Ansätzen (z.B. Neuraltherapie, orthomolekulare Medizin
u.a.). Viele dieser Methoden werden der Erfahrungsheilkunde
zugerechnet, sind also nicht oder nicht in dem Maße wie die sogenannte
Schulmedizin durch kontrollierte Studien in ihrer Wirkung belegt.
Die Stärken der Regulationsmedizin liegen vor allem im Bereich der funktionellen
und chronischen Erkrankungen, für die unsere "normalen" Medizin
trotz Labor, Röntgen und vielfältigen apparativen Untersuchungen
oft keine ausreichende Erklärung findet.Wie oft wird der Patient mit dem Hinweis
auf psychosomatische Beschwerden dann allein gelassen und sucht die Hilfe
außerhalb der "Schulmedizin".
Eine besondere Bedeutung kommt in der Naturheilkunde und Regulationsmedizin auch der Prävention, das heißt der Krankheitsvorbeugung, zu. Durch eine "gesunde" Lebensweise lassen sich viele Erkrankungen von vornherein vermeiden. Hier spielt die Mitarbeit des Patienten eine übergeordnete Rolle. Eines der wichtigsten Anliegen der Naturheilkunde und Regulationsmedizin ist der „mündige Patient", der bereit ist, an seiner Heilung aktiv mitzuarbeiten.
Dieses Thema spielt auch in unserem modernen Gesundheitssystem neuerdings eine größere Rolle (allerdings unter dem Gesichtspunkt der Einsparung von Behandlungskosten). Die Präventionsmedizin, die sich unter anderem mit dieser Thematik beschäftigt, bildet so eine Brücke zwischen "Ganzheitsmedizin" und "Schulmedizin".