Die meisten Neurodermitiker leiden unter den gleichen Symptomen: Ihre Haut
ist trocken, spröde und spannt. Sie reagiert extrem empfindlich, auf neue
Kleidungsstücke und bestimmte Stoffarten, auf Kosmetika, bestimmte Nahrungsmittel
aber auch auf familiäre Probleme oder Stress. Vor allem an Gesicht, Hals,
Ellenbeugen und Kniekehlen entwickeln sich immer wieder Ekzeme, die sich entzünden,
jucken und brennen. Die richtige Hautpflege kann dafür sorgen, dass sich die
Betroffenen in Ihrer Haut wieder wohl fühlen!
Die Haut des Neurodermitikers braucht eine regelmäßige spezielle Pflege.
Auch in Phasen mit stabilem Zustand ist sie extrem trocken und empfindlich.
Da der Fettsäureschutzmantel nur gering ausgebildet ist, ist die Haut schädigenden
Einflüssen fast wehrlos ausgeliefert und verliert verstärkt Feuchtigkeit.
Gleichzeitig sind bestimmte immunologische Vorgänge gestört, so dass die Haut
verstärkt zu allergischen Reaktionen neigt. Sie muss daher besonders schonend
gereinigt und gepflegt werden. Oft genügt eine regelmäßige Basispflege. Stark
juckende entzündete oder nässende Ekzeme sollten in Abstimmung mit dem Arzt
medizinisch behandelt werden.
- So paradox es klingt:
Wasser entzieht der Haut Feuchtigkeit und trocknet sie aus. Meiden Sie daher
zu viel Wasserkontakt, baden oder besser duschen Sie höchstens zwei- bis
dreimal wöchentlich.
- Achten Sie auf mäßige
Wassertemperaturen. Hitze verstärkt den Juckreiz.
- Verzichten Sie auf
Seife, Duschgel und Schaumbäder. Bevorzugen Sie milde alkalifreie, rückfettende
Waschsubstanzen.
- Die Haut immer vorsichtig
trocken tupfen, nicht rubbeln. Mit feuchtigkeitsspendenden und rückfettenden
Präparaten pflegen.
- Für die Pflege steht
eine fast unüberschaubare Produktpalette zur Verfügung. Jede Haut reagiert
anders und hat individuelle Bedürfnisse. Probieren Sie verschiedene Produkte
aus und wählen Sie die, mit denen Sie sich am wohlsten fühlen!
- Pflegepräparate gibt
es als Fettsalbe, Salbe, Creme oder Lotion. Welche Zubereitung Sie wählen
sollten, hängt vom aktuellen Hautzustand ab. Grundsätzlich gilt: feucht
auf feucht, fett auf trocken pflegen.
- Zur täglichen Basispflege
während der stabilen Phasen eigenen sich rückfettende und feuchtigkeitsspendende
Zubereitungen auf wässriger Grundlage: Creme, Lotion oder Hautmilch.
- Für sehr trockene
Hautareale ist eine Salbe auf fettreicher Grundlage, für spröde, rissige
Haut eine Fettsalbe besser.
- Auf entzündliche,
gerötete und überwärmte Hautareale sollte keine fetthaltige Salbe aufgetragen
werden, die die Wasser und Wäremabgabe behindert. Lindernd und angenehm
kühlend sind hier eine wässrige Creme, Lotion oder Hautmilch.
- Auf nässenden Ekzemen
wirken kühle feuchte Umschläge -zum Beispiel in Schwarztee getränkt - sehr
wohltuend.
- Bei hohen Außentemperaturen
sind (Fett)Salben oft ungünstig. da sie die Abgabe von Schweiß und Wärme
behindern. Im Winter schützt der Fettfilm, den sie hinterlassen die Haut.
- Natürliche Wirkstoffe
unterstützen die Pflege: Produkte mit Nachtkerzen-, Borretschsamen- oder
Schwarzkümmelöl gleichen den Mangel an Gamma-Linolensäure in der Neurodermitis-Haut
aus. Entzündungshemmend und heilend wirken Extrakte aus Kamillenblüten,
Arnika oder Calendula sowie Teebaumöl (wenn es individuell vertragen wird).
Harnstoff unterstützt die Haut dabei Feuchtigkeit zu binden und macht sie
glatt und geschmeidig.
- Die empfindliche Neurodermitiker-Haut
reagiert auf manche Inhaltsstoffe und Kosmetika allergisch. Verwenden Sie
daher hvpoallergene Produkte, die frei von Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen
sind.
- Berücksichtigen Sie
individuelle Unverträglichkeiten: Auch pflanzliche Inhaltsstoffe können
die Haut sensibilisieren. Neue Produkte daher zunächst an einem kleinen
Hautareal testen.
- Tragen Sie Textilien,
die sich angenehm anfühlen, am besten aus Baumwolle oder Seide. Kunstfasertextilien
können die Schweißabdunstung behindern, Wollkleidung den Juckreiz verstärken.
Waschmittelrückstände gründlich ausspülen!
- Achten Sie auf eine
ausgewogene, gesunde Ernährung. Trinken Sie viel.
- Regelmäßige Entspannung,
ausreichend Schlaf und viel Bewegung an der frischen Luft tun Ihrer Haut
gut