Praxis
Dr. med. Martha Ritzmann-Widderich - Arno Widderich - Rottweil
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Anwendung
• | um das Abwehrsystem zu aktivieren |
• | wenn man das Gefühl hat, die „Krankheit kommt nicht so richtig heraus" |
• | nach Durchnässung und wenn man kalt geworden ist, um einer Erkältung vorzubeugen |
• | als unterstützende Maßnahme generell bei Infekten |
• | bei Schnupfen, Husten, Nebenhöhlenentzündungen, Halsinfekten |
Vorgehensweise,Temperatur und Dauer
Beginnen Sie mit angenehm warmem Wasser leicht unter oder mit Körpertemperatur
(36-37,5 Grad). Bei Fieber beginnen Sie mit der unter der Achsel gemessenen
Temperatur.
Etwa alle 2 Minuten lassen Sie einen Schub heißes Wasser zulaufen, so daß
die Badtemperatur um ca. 0,5 Grad ansteigt. Mit Badethermometer kontrollieren!
Die Endtemperatur liegt je nach Verträglichkeit zwischen 39-42 Grad, die Anwendungsdauer
bei höchstens 15-20 Minuten.
Anschließend spülen Sie den Körper kurz kühl ab oder reiben sich mit einem
feucht-kühlen Waschlappen ab, damit die Hautporen sich schließen und die Wärmeabgabe
durch die Haut verhindert wird.
Die beste Zeit für die Anwendung ist abends vorm Schlafen. Ansonsten sollte
mindestens 1 Stunde Bettruhe mit abgedecktem Kopf gehalten werden!
Bei Kindern sollten die Bäder erst ab dem 2. oder 3 Lebensjahr angewandt werden
und es ist zu beachten, daß Kinder sich viel schneller erhitzen als Erwachsene.
Die Dauer und Temperatur des Bades ist dementsprechend vorsichtig zu handhaben.
Als Zusätze zur Wirkungsverstärkung können Sie Salz (2-4 Pfund Haushaltssalz
auf eine Wanne) oder ein „Erkältungsbad" mit ätherischen Ölen (Apotheke, Drogerie)
verwenden.
Vorsicht: Die Bäder sind relativ stark kreislaufbelastend und deshalb nur für kreislaufstabile Menschen geeignet.
Hinweise, Gegenanzeigen und Vorsichtsmaßnahmen
Auf heiße oder ansteigende Ganzkörper- und Teilbäder oder Schwitzpackungen
sollte bei bereits bestehendem hohen Fieber (ab 39 Grad) natürlich verzichtet
werden, um die Herz-Kreislaufbelastung nicht zu verstärken. Ansonsten gibt
immer das Befinden des Erkrankten den Ausschlag für die Temperatur und Länge
der Anwendungen. Die Bäder sollten nie länger als maximal 15 -20 Minuten sein.
Subjektiv soll das Gefühl angenehmer Erhitzung entstehen.
Längere Anwendungen führen zu einer zu starken Erweiterung der Gefäße im Hautbereich,
wodurch der Blutdruck stark absinkt und es zu Kreislaufinstabilität kommen
kann. Bei Anzeichen von Kreislaufsymptomen wie Schwindel, Herzrasen oder -klopfen
oder andersartigem Unwohlsein, ist die Anwendung sofort abzubrechen.
Generell ist bei allen heißen Anwendungen darauf zu achten, daß man anschließend
nicht auskühlt. Die Gefahr ist besonders groß, wenn man stark schwitzt. Wenn
möglich sollte mindestens eine halbe Stunde nach den Anwendungen Bettruhe
gehalten werden. Der Kopf sollte bedeckt werden, da ein großer Teil der Wärme
sonst über den Kopf abgestrahlt wird.
Gegenanzeigen und Anwendungsbeschränkungen für heiße Bäder und Wärmepackungen
bestehen bei Menschen mit Herzerkrankungen, Bluthochdruck (Hypertonie) und
ausgeprägter Arteriosklerose, schweren fieberhaften und infektiösen Erkrankungen,
größeren Hautverletzungen und akuten unklaren Hauterkrankungen.
Bei kreislauflabilen Menschen, Menschen mit Neigung zu Schwindel, niedrigem
Blutdruck, älteren Menschen und kleinen Kindern sollte die Anwendungstemperatur
nicht zu hoch sein, da sonst die Kreislaufbelastung zu hoch ist.
Heiße Bäder oder ansteigende Fußbäder und Sitzbäder dürfen nicht angewendet
werden bei Menschen mit Krampfadern, Neigung zu Krampfadern oder Beschwerden
des Venensystems in der Vorgeschichte. Hierzu gehören insbesondere Venenentzündungen
und Thrombosen.
Schwangere sollten keine zu heißen Bäder machen und insbesondere auf zu heiße
oder ansteigende Sitz- oder Fußbäder verzichten, da sie Blutandrang im Unterleibsbereich
bewirken. Aus dem gleichen Grund können ansteigende oder zu heiße Sitz- oder
Fußbäder die Menstruationsblutungen verstärken.